Übergang in Gottes Hand

Die evangelische Beerdigung

Pfarrer*innen begleiten Menschen, wenn sie vom Leben Abschied nehmen müssen. Diejenigen, die sterben, aber auch diejenigen, die "jemanden gehen lassen müssen" und dann durch den Verlust hindurch begleitet werden möchten.

Die evangelische Beerdigung gilt einem verstorbenen Mitglied einer evangelischen Gemeinde.

Sie ist ein Schwellenritual bzw. ein Übergangsritual, das unsere Hoffnung bestärken will, dass wir mit unserem Tod in Gottes Händen geborgen sein werden.

Sie ist gleichzeitig aber auch eine seelsorgerliche Handlung an den Hinterbliebenen und allen, die den Trauergottesdienst mitfeiern, um im Glauben Trost und Hilfe zu finden.

Seelsorgerliche Begleitung vor dem Tod

Wer in unseren Gemeinden stirbt, wurde im Idealfall vor seinem Tod seelsorgerlich begleitet. Dies geschieht vor allem da, wo Gemeindeglieder eine enge Bindung zur Kirche gepflegt und gelebt haben, und natürlich, wo ihr Tod vorauszusehen war – bei Krankheit oder im Alter.

Es kann eine sehr wichtige und sehr intensive Erfahrung für die Sterbenden selbst, aber auch für ihre Familien sein, noch einmal miteinander Abendmahl zu feiern. Nach evangelischem Verständnis ist die Feier des Abendmahls kein „Sterbesakrament“, sondern die Möglichkeit, in der Gegenwart Jesu Vergebung, Gemeinschaft und Freude zu erfahren.

Manche Menschen "warten" mit dem Sterben bis zu einer solchen Feier. Immer wieder ist aber auch zu erleben, dass sich auch sterbende Menschen durch eine solche Feier gestärkt und getröstet  fühlen.

Manche gewinnen dadurch Zeit und Kraft, um ihre Lebensgeschichte bewusst zu reflektieren, Wünsche zu äußern und Wichtiges zu ordnen. So lernen sie, ihre Lebenszeit zu segnen und ihren Tod zu akzeptieren.

Nicht immer möchte ein*e Sterbende*r Abendmahl feiern; fast immer aber wird eine Segnung gerne angenommen oder ein Abschiedsritual im Kreis der Familie.

Der in der Beerdigung vorgesehene „Valetsegen“ kann bei so einer Begegnung persönlich unter Handauflegung zugesprochen werden und ist für den*die Sterbende*n im eigenen Erleben wirksam. Auch ein vorgesungenes bekanntes Kirchenlied  oder lieb gewordene Bibelstellen und gemeinsames Gebet werden manchmal verlangt oder einfach gerne angenommen. Immer wieder tröstet schon der schlichte Besuch eines Pfarrers*einer Pfarrerin oder eines Krankenhausseelsorgers*einer Krankenhausseelsorgerin, weil Menschen daran erkennen, dass sie einer Gemeinschaft angehören, die auch ihr Sterben begleitet und aushält.

Die kirchliche Begleitung der Hinterbliebenen

Wenn ein Menschen gestorben ist und der Kontakt mit dem Pfarrer* der Pfarrerin hergestellt wurde, wird der Termin für ein Beerdigungsgespräch vereinbart.

Hier werden zuerst je nach den Umständen eines Todes, Entsetzen, Erschrecken, Klage, Fragen und Vorwurf angebracht, aber auch dankbare Traurigkeit, Liebe oder stiller Kummer mitgeteilt. Es wird versucht, das Geschehene zu „verstehen“. Im Angesicht eines schweren Verlustes sind Menschen für rationale Argumente oft nicht zugänglich.

Die Aufgabe des Seelsorgers*der Seelsorgerin ist es, in einem sehr persönlichen Gesprächen zu erfassen,

  • wer der Verstorbene* die Verstorbene* war,
  • was die wesentlichen Momente im Leben dieser Person gewesen sind und
  • in welcher Beziehung die Angehörigen zu ihm*ihr standen.

Der unmittelbar erfahrene Tod gibt diesen Gesprächen sehr oft eine Tiefe, die es ermöglicht, alles, was für die Angehörigen wichtig war, sorgsam „aufzuheben“. Diese  sorgsam bewahrten Erinnerungen an das geteilte Leben sollten in die Trauerfeier einfließen.  

Sehr häufig ist es üblich, dem Pfarrer oder der Pfarrerin einen Lebenslauf zu überreichen. Die Eckdaten eines Lebens werden damit quasi in einen Rahmen gesetzt. Oft spiegelt sich darin aber auch die Beziehung in der Angehörige und Verstobene*r zueinander standen. 

Der Pfarrer*die Pfarrerin versucht, diesem Bild in der Trauerfeier gerecht zu werden und gleichzeitig Hoffnungn und Trost durch das Wort der Heiligen Schrift zu spenden.

Manchmal ist das biblische Leitwort für eine Beerdigung der Konfirmationsspruch des*der Verstorbenen.

Gern wird aber auch ein eigenes Bibelwort gesucht, meistens nicht von den Hinterbliebenen, sondern von der Pfarrerin*dem Pfarrer, das mit dem Leben des*der Verstorbenen korrespondiert und den Angehörigen Trost schenkt sowie eine Perspektive für die Zeit nach der Trauer eröffnet.

 

Die Beerdigungsfeier

Die Beerdigungsfeier ist ein Gottesdienst, der deutlich macht, dass wir nach christlichem Verständnis von Gott gekommen sind und zu Gott gehen.
Sie haben die Möglichkeit, die Feier mit Ihren Liedwünschen mitzugestalten und das Bibelwort für die Predigt auszusuchen.

In unserer Gemeinde ist die Urnenbestattung genauso üblich wie die Erdbestattung. Bei der Entscheidung hilft ihnen der Bestatter Ihres Vertrauens. Dieser kontaktiert dann auch die zuständige Pfarrgemeinde und vereinbart für Sie den Termin für ein Beerdigungsgespräch und die Beerdigung. Er wickelt auch die Beerdigungskosten für Sie ab.

Falls Sie ein Grab oder eine Urne auf dem evangelischen Friedhof kaufen müssen, kontaktieren Sie bitte Frau Else Krautsak: 03352/32283.
Die Kosten für eine Beerdigung betragen: 180€ inkl. Organist und Gemeindegesang.
 

Der Friedhof in Oberwart

Hier finden Sie weitere Informationen zum Friedhof der Evangelischen Pfarrgemeinde in Oberwart.

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